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Friday, 25. August 2023

SQL Server 2022 - Neue Funktionen

Mainzer Datenfabrik

SQL Server 2022 ist die letzte große Neuerung seit SQL Server 2019 und enthält einige neue Funktionen. Die wichtigsten haben wir hier zusammengestellt:

  • Parametersensitive Planoptimierung
  • Verbesserungen des Abfragespeichers
  • Verbindung mit Azure SQL Managed Instance
  • Enthaltene Verfügbarkeitsgruppen
  • Azure Synapse Link für SQL
  • Multi-Write-Replikation
  • Azure Active-Directory-Authentifizierung
  • Azure Purview-Integration
  • SQL Server Ledger
  • AWS S3-Speicherintegration

Parametersensitive Planoptimierung

Dies ist eine intelligente Abfragenverarbeitungsoptimierung die dazu dient, die Performance von bestehenden Workloads zu verbessern ohne etwas am Quellcode verändern zu müssen. Bisher hat SQL Server pro Abfrage jeweils einen Plan gecachet, basierend auf einer Gruppe von Parametern. Diese Strategie nennt sich Parameter-Sniffing. Allerdings sind einige parametrisierten Abfragen abhängig von den Eingabeparametern und der generierte Plan war nicht für alle möglichen Eingabewerte optimiert. Die neue Parametersensitive Planoptimierung speichert mehrere aktive Ausführungspläne für eine einzelne Abfrage. Diese gecachten Pläne werden verschiedene Datenmengen bedienen, basierend auf den verwendeten Eingabewerten. Um die Optimierung zu aktivieren, muss das Kompatibilitätslevel der Datenbank auf 160 gesetzt werden.

Verbesserungen des Abfragespeichers

Der Abfragespeicher hilft dabei, die Performance History nachzuvollziehen, sowie beim Troubleshooting von Problemen in Abfrageplänen und Performance. In früheren Releases mussten Sie den Abfragespeicher manuell aktivieren. Seit SQL Server 2022 ist der Abfragespeicher bei neuen Datenbanken automatisch aktiviert und erhöht die Abfrageintelligenz und -information. Der Abfragespeicher wird jetzt auch auf Verfügbarkeitsgruppen-Kopien unterstützt und bietet damit verbesserte Performance-Analysedaten für Ihre Read-Only-Workloads. Außerdem gibt der Abfragespeicher Hinweise, um Abfragepläne und die Ausführung effizienter zu gestalten, ohne den Anwendungscode verändern zu müssen. Bisher waren Abfragespeicher-Hinweise nur in Azure SQL Database und Azure SQL Managed Instance verfügbar.

Verbindung mit Azure SQL Managed Instance##

Dieses hybride Cloud-Feature verbessert die Verfügbarkeit. Es bietet beinahe Echtzeitreplizierung zwischen SQL Server 2022 und dem Verbindungsfeature in Azure SQL Managed Instance. Es lässt Sie Workloads auf Read-Only-Kopien in Azure verschieben, um so von der Cloud-Leistung und -Skalierung zu profitieren. Außerdem kann es genutzt werden, um Datenbanken mit minimalem Zeitaufwand migrieren. Die Verbindung zu Azure Managed Instance wird auch von SQL Server 2019 Enterprise und Developer Edition unterstützt, wie auch von SQL Server 2016 Standard, Developer und Enterprise Editions. Das Feature basiert auf derselben Technologie wie verteilte Verfügbarkeitsgruppen, benötigt allerdings weder das damit verbundene Setup noch die dazugehörige Konfiguration. Aktuell ist die Replizierung von Nutzerdatenbanken von SQL Server nach Azure SQL Managed Instance nur in ein Richtung möglich und funktioniert nur mit Nutzerdatenbanken. Nutzerdatenbanken von Managed Instance können nicht nach SQL Server zurück kopiert werden, allerdings kann man eine migrierte Datenbank in SQL Server on-premise wiederherstellen.

Leistungspakete der Mainzer Datenfabrik

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Enthaltene Verfügbarkeitsgruppen

Enthaltene Verfügbarkeitsgruppen beseitigen einige Beschränkungen, die es bei der bisherigen Version von Verfügbarkeitsgruppen gab. Verfügbarkeitsgruppen bestehen aus einer oder mehreren Nutzerdatenbanken, die als koordinierte Gruppe zusammenarbeiten sollen, in dem sie auf verschiedene Knoten in einem Cluster repliziert werden. Wenn es einen Ausfall in dem Knoten gibt, der die Primärkopie speichert, werden die Datenbanken in der Verfügbarkeitsgruppe gemeinsam zu einem anderen Knoten verschoben. Zuvor haben Verfügbarkeitsgruppen andere Objekte wie Nutzer, Logins und Berechtigungen nicht mit eingeschlossen. Das hieß, dass Administratoren manuell sicherstellen mussten, dass diese Objekte in allen Duplikaten vorhanden waren. Enthaltene Verfügbarkeitsgruppen erweitern das Konzept der Datenbanken, die repliziert werden, um wichtige Teile der Master- und MSDB-Datenbanken. Die Umgebung der Verfügbarkeitsgruppen enthält Einstellungen, die die Anwendung beeinflussen, also auch Nutzer, Logins, Berechtigungen und SQL-Agent-Jobs, die spezielle enthaltene Systemdatenbanken in der Verfügbarkeitsgruppe nutzen. Wie auch die Nutzerdatenbanken, werden diese Objekte jetzt automatisch in der ganzen Verfügbarkeitsgruppe konsistent gehalten, was den Arbeitsaufwand für Administratoren deutlich senkt.

Azure Synapse Link für SQL

Azure Synapse Link für SQL ist ein neues Analysetool, das fast in Echtzeit ETL-freie (Extrahieren, Transformieren, Laden) Analysedaten erfasst und Berichte für SQL Server-Daten erstellt. Es erfasst die Änderungen an den Datenbanken und leitet sie weiter zur Echtzeitanalyse in Azure Synapse Analytics. Relationale SQL Server 2022-Datenbanken und dedizierte SQL-Pools von Azure Synapse Link sind nahtlos ineinander integriert.

Es funktioniert, indem die Daten aus Azure SQL Database oder SQL Server 2022 nach Azure Synapse Analytics kontinuierlich repliziert werden. Diese Integration ermöglicht es, Analyse-, Business-Intelligence- und Machine-Learning-Prozesse auf den Betriebsdaten auszuführen und das mit minimaler Auswirkung auf die Quelldatenbanken und ohne ETL-Prozesse zu benötigen.

Multi-Write-Replikation

SQL Server 2022 automatisiert die Regel “der letzte Autor gewinnt” und löst damit Replikationskonflikte. In früheren Versionen von SQL Server mussten solche Konflikte manuell gelöst werden. Durch Multi-Write-Replikation erhält der letzte Schreibzugriff Priorität und wird auf alle Kopien geschrieben. Dabei wird die Zeitsignatur verwendet, die in UTC-Zeit aufgezeichnet wird, um Probleme mit unterschiedlichen Zeitzonen zu vermeiden.

Azure Active Directory-Authentifizierung

Bei frühere Versionen von SQL Server mussten Nutzer entweder Windows Server Active Directory (AD) oder SQL Server-Authentifizierung verwenden, sogar wenn sie SQL Server hybrid mit Azure-Umgebungen verwendet haben. Seit SQL Server 2022 kann die Azure AD-Authentifizierung für die Verbindung genutzt werden.

Azure Purview-Integration

Azure Purview ist ein, in Azure laufender, Dienst zur Daten-Governance und -Verwaltung. SQL Server 2022 ist in Microsoft Purview integriert, um bessere Datenerkennung zu gewährleisten, sodass Nutzer Datensilos aufbrechen und Richtlinienverwaltung für die Zugriffskontrolle bereitstellen können. Purview kann Daten durch vorhandene und nutzerdefinierte Klassifizierer, sowie Vertraulichkeitsbezeichnungen von Microsoft Information Protection, klassifizieren.

SQL Server Ledger

SQL Ledger ist eine Funktion, die zunächst auf Azure SQL erschienen ist und später in SQL Server übernommen wurde. Durch die Verwendung von Blockchain-Technologie werden Änderungen an der Datenbank überprüft. Ledger erlaubt es, eine unveränderliche Aufzeichnung aller Änderungen vorzunehmen. Die Daten und die Änderungen daran werden kryptografisch verschlüsselt und an eine Blockchain angehängt. Ledger erlaubt es auch, die Daten zu verifizieren.

Mainzer Datenfabrik - SQL Server 2022 - Neue Funktionen

Ledger hilft Kunden dabei, ihre Audits effizienter zu gestalten und schützt die Daten vor Angriffen oder Zugriffen durch Nutzer mit hohen Zugriffsrechten wie Datenbank-, System- oder Cloud-Administratoren. Wenn eine Zeile in der Datenbank aktualisiert wird, wird ihr vorheriger Wert in einer Verlaufstabelle gespeichert und geschützt. Diese Verlaufstabelle enthält alle Änderungen an den Daten.

AWS S3-Speicherintegration

SQL Server 2022 bietet neue Objektspeicherungsintegration und erlaubt es Nutzern, zusätzlich zu Azure Storage, SQL Server mit AWS S3-kompatiblem Objektspeicher zu kombinieren. Es wurde ein neuer S3-Konnektor zu SQL Server hinzugefügt, der die S3 REST API benutzt, um zu jedem Anbieter von S3-kompatiblem Speicher anzuknüpfen. SQL Server 2022 erweitert den bestehenden Syntax und unterstützt jetzt den neuen S3-Konnektor mit der REST API. Anbieter von S3-Speicher sind beispielsweise Amazon, Cloudian, Dell, Hitachi, HPE, Netapp, Nutanix, Pure Storage und Red Hat.

SQL Server 2022 auf Linux

Seit SQL Server 2017 bietet Microsoft eine Linux-Version von SQL Server an. Es bietet dieselben Kernfunktionen wie die Windows-Version und läuft auf den beliebtesten Linux-Distributionen wie Red Hat, SUSE und Ubuntu. Die relationale Engine und die Leistung beider Versionen sind im Grunde gleich. Wenn Nutzer SQL Server in einem Conainer oder mit Kubernetes betreiben, muss die Linux-Version verwendet werden. Die Unterschiede zwischen Window- und Linux-Version werden mit jeder neuen Version von SQL Server weniger, allerdings gibt es weiterhin eine Menge Funktionen, die in der Linux-Version noch nicht enthalten sind, unter Anderem einige der neuen Funktionen, die wir in diesem Artikel beschrieben haben. Die wichtigsten Funktionen, die nicht in SQL Server 2022 auf Linux enthalten sind, sind hier zusammengefasst:

  • Azure Arc-Agent
  • Azure Synapse Link
  • Microsoft Purview-Integration
  • Replikationen zusammenführen
  • Datenbank dehnen
  • Verknüpfte Server mit anderen Datenquellen als SQL Server
  • Systemerweiterte gespeicherte Prozeduren (xp_cmdshell etc.)
  • FileTable, FILESTREAM
  • CLR-Assemblies mit dem Berechtigungssatz EXTERNAL_ACCESS oder UNSAFE
  • Pufferpoolerweiterung
  • SQL Server Agent-Subsysteme: CmdExec, PowerShell, Queue Reader, SSIS, SSAS, SSRS
  • Warnungen
  • Datenbankspiegelung
  • Integrierte Windows-Authentifizierung für Verbindungsserver
  • Integrierte Windows-Authentifizierung für Verfügbarkeitsgruppen-Endpunkte (AG)
  • Azure Active Directory-Authentifizierung
  • Immer verschlüsselt mit sicheren Enklaven
  • StreamInsight
  • Analysedienste
  • Berichtsdienste
  • Datenqualitätsdienste
  • Stammdatendienste

SQL Server 2022 Editionen

SQL Server 2022 bietet dieselben Editionen an wie vorherige Iterationen:

  • Enterprise – Für High-End-Rechenzentren entwickelt. Es bietet die höchste Leistung und Skalierbarkeit für geschäftskritische Arbeitslasten. Es unterstützt die maximalen Werte an CPU und RAM. Es bietet volle Unterstützung für Acht-Knoten-Verfügbarkeitsgruppen.
  • Standard – Bietet grundlegende Datenverwaltung für Abteilungen und kleine Organisationen. Beschränkt auf weniger als vier Sockets oder 24 Kerne und 128 GB RAM. Es bietet Unterstützung für Zwei-Kerne-Basisverfügbarkeitsgruppen.
  • Web – Für Webhosting-Anbieter entwickelt, bietet Skalierbarkeit, geringere Kosten und Verwaltung für kleine bis große Weborganisationen. Beschränkt auf weniger als vier Sockets oder 16 Kerne und 64 GB RAM.
  • Developer – Ermöglicht Entwicklern, Anwendungen zu entwickeln, die SQL Server als Backend-Datenbank verwenden. Enthält die volle Funktionalität der Enterprise Edition, ist aber nur für die Verwendung in der Anwendungsentwicklung und Testung lizensiert. Kann für Produktionsarbeitslasten nicht verwendet werden.
  • Express – Eine kostenlose Datenbank für Einsteiger, die als Lernumgebung gedacht ist. Kann zum Erstellen von kleinen Desktop- und kleinen Serveranwendungen benutzt werden. Beschränkt auf ein Socket oder vier Kerne und 1410 MB RAM und eine maximale Datenbankgröße von 10 GB.

SQL Server 2022 wird auch weiterhin für Windows und Linux erhältlich sein und die verfügbaren Editionen gibt es in beiden Versionen. Die Unterschiede zwischen beiden Versionen sind oben näher beschrieben.

Fazit

In diesem Artikel haben wir alle neuen Features von der neusten SQL Server Version beleuchtet und kurz vorgestellt.
Wenn Sie mehr über SQL Server oder eventuelle Leistungen wie Migration und Backup erfahren möchten, stehen Ihnen unsere Expert:innen in einem unverbindlichen Beratungsgespräch gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns dafür gerne über unser Kontaktformular. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!

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