NEWS: Aufruhr in der Open Source Welt von Linux

Mit den neusten Änderungen ihrer RHEL-Politik sorgte der Open-Source Softwarehersteller Rat Hat für Aufruhr in der Community. Doch auch aus einer vermeintlichen Krise kann Innovation hervorgehen, wie es CIQ, Oracle und SUSE zeigen.

Anfang August schreckte eine bedeutende Veränderung die Open-Source-Community auf: Red Hat beschloss den Quellcode der Red Hat Enterprise Linux Distribution (RHEL) nicht länger der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und diesen stattdessen hinter einer “Pay-Wall” zu verstecken. So steht der Quellcode in Zukunft nur noch der zahlenden Kundschaft zur Verfügung und kann gemäß der neuen Geschäftsbedingungen nicht veröffentlicht werden.
Diese Ankündigung betraf vor allem den Forschungssektor und stellte Projekte wie AlmaLinux, Rocky Linux, EuroLinux oder Oracle Unbreakable Linux vor eine ungewisse Zukunft.

In dieser Zeit der Unsicherheit und Veränderung haben CIQ, Oracle und SUSE jedoch einen bemerkenswerten Schritt unternommen. Sie haben ihre Absicht bekanntgegeben, die Open Enterprise Linux Association (OpenELA) ins Leben zu rufen - einen kooperativen Handelsverband, der die Entwicklung von Distributionen, die mit RHEL kompatibel sind, vorantreiben soll. Dies soll erreicht werden, indem sie offenen und kostenlosen Quellcode für Enterprise Linux (EL) zur Verfügung stellen.

Die Idee hinter OpenELA ist, eine offene Plattform zu schaffen, auf der Entwickler und Organisationen zusammenarbeiten können, um die Zukunft von Enterprise Linux zu gestalten. Angesichts der jüngsten Änderungen in der RHEL-Politik ist die Verfügbarkeit von Quellcode für Weiterentwicklungsprojekte von entscheidender Bedeutung. OpenELA soll genau diese Lücke füllen, indem es eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zusammenbringt, die sich für eine transparente, kooperative und innovative Linux-Zukunft einsetzen.

Für den weiteren Verlauf des Jahres plant OpenELA, erforderliche Quellen bereitzustellen, welche die Entwicklung von Distributionen mit RHEL ermöglichen. Der Fokus wird zunächst auf den RHEL-Versionen EL8, EL9 und möglicherweise EL7 liegen. Das Projekt hat sich verpflichtet, die fortlaufende Verfügbarkeit der OpenELA-Quellen für die Community sicherzustellen. Dies zeigt das Engagement der Initiatoren, eine stabile und nachhaltige Plattform für die Weiterentwicklung von Linux-Distributionen zu schaffen.

Die Kernprinzipien von OpenELA spiegeln den Geist des Projekts wider. Sie beinhalten die Einhaltung bestehender Standards, schnelle Updates und sichere Korrekturen, Transparenz, Zusammenarbeit und die Aufrechterhaltung der Freiheit und Redistribuierbarkeit der Ressourcen für alle Beteiligten.

OpenELA hat eine klare Vision: Die Schaffung eines robusten, gemeinschaftlich getriebenen Standards, der die Linux-Welt im Gleichgewicht hält und für alle fair ist. Die Initiative lädt Organisationen und Mitglieder der Open-Source-Community dazu ein, sich anzuschließen und aktiv zur Gestaltung dieser aufregenden neuen Ära beizutragen.

Die Änderungen bei RHEL mögen zunächst wie ein Rückschlag für die Open-Source-Gemeinschaft erscheinen, doch dank OpenELA können wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Wir verfolgen das Projekt mit großer Spannung, da wir selbst Befürworter von Open-Source-Initiativen sind und diese Initiative zeigt, wie die Community auf Herausforderungen reagieren und gemeinsam eine bessere, offenere und kooperativere Linux-Zukunft gestalten kann.