Eine Serverinfrastruktur bestehend aus Windows-Server 2012 und SQL Server 2012 ist nach wie vor keine Seltenheit. Doch Vorsicht: Während der erweiterte Support von SQL Server 2012 bereits am 12. Juli 2022 ausgelaufen ist, endet der für Windows Server 2012 ebenfalls schon am 10. Oktober 2023!
Sollten Sie diese Infrastruktur betreiben, ist es also höchste Zeit, sich Gedanken über eine Migration zu machen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Möglichkeiten bestehen, um SQL Server 2012 nach Azure zu migrieren, um weiterhin einen sicheren Betrieb gewährleisten zu können.
Falls sie mehr Zeit für ein Upgrade oder eine Modernisierung Ihrer Infrastruktur benötigen, haben sie zwei Möglichkeiten weiterhin Sicherheitsupdates für Ihre Infrastruktur zu erhalten:
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, auf die Ebene des Betriebssystems zu verzichten und Ihren SQL Server stattdessen als SQL Managed Instance direkt in Azure zu betreiben. Diese Platform-as-a-Service (PaaS) Lösung bietet bestehenden SQL Server Kunden die Möglichkeit, ihre lokalen Anwendungen mit minimalen Änderungen per Lift & Shift in die Cloud zu migrieren. Gleichzeit behält die SQL Managed Instance die gängigen PaaS-Funktionen wie automatisches Patchen und Versionsupdates, Hochverfügbarkeit und automatische Sicherungen.
Azure SQL Managed Instance ist eine empfohlene Zieloption für SQL Server-Workloads, die einen vollständig verwalteten Dienst erfordern, ohne virtuelle Computer oder deren Betriebssysteme verwalten zu müssen. Mit SQL Managed Instance können Sie Ihre lokalen Anwendungen mit minimalen Anwendungs- oder Datenbankänderungen zu Azure verschieben. Es bietet eine vollständige Isolierung Ihrer Instanzen mit nativer Unterstützung für virtuelle Netzwerke.
Je nach Anforderungen Ihres Unternehmens sind Azure Virtual Machines auch ein besseres Ziel für Ihre SQL Server Instanz, als eine SQL Managed Instance.
So zum Beispiel wenn
Im Folgenden Abschnitt testen wir die Migration eines SQL Server 2012 in eine virtuelle Maschine in Azure an einem praktischen Beispiel.
Ausgangssituation
Die in unserem Beispiel verwendete Infrastruktur setzt sich wie folgt zusammen
Da die geplante Migration nach Azure zunächst ohne ein Update des Betriebssystems bzw. der SQL Server Version durchgeführt werden soll, erstellen wir über das Azure Portal eine virtuelle Maschine mit Windows Server 2012 R2 sowie SQL Server 2012 SP4, welche mit dieser Kombination direkt von Microsoft angeboten wird.
Die genaue Konfiguration der virtuellen Maschine (CPU, RAM, Speicher, etc.) ist abhängig vom zu erwarteten Workload, der Größe der Datenbanken und gegebenenfalls weiteren individuellen Anforderungen und wird daher an dieser Stelle nicht weiter beschrieben
Bestehende Datenbanken können über mehrere Varianten auf die neue Azure Umgebung migriert werden. Die einfachste Möglichkeit ist hierbei ein Backup bzw. Restore per SQL Server Management manuell durchzuführen.
Die so erzeugten Backups können auf den Zielserver kopiert und dort per “Restore Database” wieder eingespielt werden.
Diese Methode zur Migration eignet sich insbesondere dann, wenn nur wenige Datenbanken migriert werden müssen und sich der damit verbundene manuelle Aufwand in Grenzen hält. Sollten z.B. mehrere hundert Datenbanken migriert werden müssen, kann der Backup- sowie Wiederherstellungs-Prozess beispielsweise per T-SQL verskriptet werden.
Entsprechende Anleitungen für Backup und Restore finden sich in der Microsoft Dokumentation. Mit Hilfe dieser Methode lässt sich eine Migration mehrerer Datenbanken sehr gut vorbereiten und eine mögliche Downtime verringern.
SSIS-Pakete und-Projekte in SSISDB können mit den folgenden zwei Methoden auf eine Azure VM migriert werden:
In unserem Fall erfolgt die Bereitstellung über eine Sicherung und Wiederherstellung der SSISDB. Nach erfolgreicher Wiederherstellung sind der entsprechende SSIS Katalog sowie alle zuvor vorhandenen Projekte und Pakete auf der Zielumgebung verfügbar.
Zur Migration aller auf einer SQL Server Instanz vorhandenen Logins (inklusive der Passwörter) bietet Microsoft vorgefertigte Skripts, die dabei helfen, Anmeldedaten von Server A zu generieren und auf Server B zu übertragen.
Die Skripte sind in der Microsoft Dokumentation zu finden.
Nach dem Anlegen der beiden in der Dokumentation beschriebenen Prozeduren, lassen sich über Ausführung des folgenden Kommandos alle Anmeldungen mit der ursprünglichen Sicherheits-ID (SID) sowie den zugehörigen Kennwörtern erstellen.
EXEC sp_help_revlogin
Das so generierte Ausgabeskript ist auf dem Zielsystem auszuführen.
Für SQL Server Agent Jobs aber auch weitere Server-Objekte wie
-erknüpfte Server
können per SSMS (SQL Server Management Studio) entsprechende Skripte generiert werden, die sich auf der Zielumgebung wiederum ausführen lassen. Per Rechtsklick → Script Job as → Create To → New Query Editor Window lassen sich so die einzelnen Skripte zur Anlage der Agent Jobs auf der Zielumgebung erstellen.
Das so generierte Skript lässt sich wiederum per SSMS auf der Zielumgebung ausführen und die Datenbank so wiederherstellen.
Somit haben wir nun alle Bestandteile unserer SQL Server Installation erfolgreich nach Azure migriert und können von weiteren Sicherungsupdates profitieren, während wir uns um die Modernisierung unseres Datenbankservers kümmern.
In unserem nächsten Artikel erfahren Sie, welche weiteren Möglichkeiten es gibt, eine On-Premises Installation des SQL Server in die Cloud zu verlagern.
Sollten Sie bereits zu diesem Artikel Rückfragen oder konkrete Anfragen für eine Unterstützung benötigen, stehen wir Ihnen als Experten auf diesem Gebiet gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns ganz simpel und unverbindlich über das Kontaktformular und lassen Sie uns gemeinsam Ihre Migrationsaufgaben durchführen.
Kontaktieren Sie uns gerne über das
Kontaktformular und vereinbaren ein unverbindliches
Beratungsgespräch mit unseren Berater:innen zur
Bedarfsevaluierung. Gemeinsam optimieren wir Ihre
Umgebung und steigern Ihre Performance!
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!